Was müssen Berufseinsteiger bei ihren Finanzen beachten?

Inhaltsverzeichnis

Jung, motiviert und voller Tatendrang fiebern sie Ihrem Berufseinstieg entgegen. Endlich das erste richtige Gehalt, neue Kollegen, neue Herausforderungen und vielleicht sogar die erste eigene Wohnung. Der Berufseinstieg und somit der finale Einstieg ins Erwachsenenleben ist wahrlich ein aufregender Zeitabschnitt im Leben eines jeden jungen Erwachsenen, der sie zeitlich auch voll einnimmt.

Daher ist es nur verständlich, dass sie Themen wie Finanzen und Versicherungen erstmal hinten anstellen.

Schließlich haben sie die Ausbildung oder den ersten Job erst begonnen und später noch ausreichend Zeit, um sich um solche Angelegenheiten zu kümmern.

Hier lautet jedoch die Devise: je früher, desto besser. Daher haben wir die wichtigsten Finanz- und Versicherungstipps zusammengefasst, die Berufseinsteiger beherzigen und schnellstens angehen sollten.

Die wichtigsten / richtigen Versicherungen abschließen

Das Angebot an Versicherungen ist groß –  die Sorge, das gesamte – ohnehin niedrige Azubigehalt –  oder Einstiegsgehalt für Versicherungen auszugeben, noch größer. Die gute Nachricht: Sie brauchen gar nicht so viele Versicherungen, wie Sie wahrscheinlich befürchten. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung mit den für Berufseinsteiger relevanten Versicherungen und einige sinnvolle Ergänzungen für einen Rundumschutz.

Berufsunfähigkeitsversicherung – die wichtigste Versicherung für  Berufseinsteiger

Als Berufsanfänger ist Ihre Arbeitskraft Ihr wichtigstes Kapital. Sollten Sie aufgrund eines Unfalls oder einer schweren Krankheit nicht mehr arbeiten können, gefährdet das sowohl Ihre gegenwärtige als auch künftige Existenz. Da Sie als Berufseinsteiger oder Auszubildender nicht genug Geld in die öffentliche Kasse eingezahlt haben, erhalten Sie auch keine finanzielle Unterstützung vom Staat.

Daher ist es nicht nur wichtig, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, sondern dies bereits zum Jobeintritt zu erledigen. Da viele Versicherungsgesellschaften Vergünstigungen oder eine sogenannte „Einsteiger-BU“ für junge Leute anbieten, profitieren Sie als junger Erwachsener von den niedrigeren Tarifen. Der Beitrag Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung setzt sich dann aus dem Einstiegsalter, dem Gesundheitszustand, dem ausgeübten Beruf und Ihrem monatlichen Finanzbedarf zusammen. Wir empfehlen die BU bereits in jungen Jahren abzuschließen, da mit zunehmendem Alter die Anzahl der Wehwehchen tendenziell steigt, was wiederum zu höheren Beiträgen, Leistungsausschlüssen oder sogar einer Ablehnung durch die Versicherungsgesellschaft führen kann.  

Als zusätzlichen Baustein zur Berufsunfähigkeitsversicherung können Sie die Krankentagegeldversicherung abschließen, die der finanziellen Absicherung bei langfristigen Erkrankungen dient. In den ersten sechs Wochen der Krankheit erhalten Sie eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Diese entspricht dem regulären Einkommen, sodass Sie in den ersten Wochen der Krankheit in der Regel keinen Einkommensverlust erleiden.

Ab den 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit, beginnt die Auszahlung des gesetzlich festgelegten Krankengeldes durch die Gesetzliche Krankenversicherung. Ab diesem Zeitpunkt sinkt Ihr gewohntes Arbeitsentgelt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, entstehende Einkommenslücken durch ein zusätzliches Krankentagegeld zu schließen. Daher eignet sich eine Auszahlung ab dem 43. Krankheitstag, ein früherer oder späterer Auszahlungsbeginn ist allerdings auch möglich.

Private Haftpflichtversicherung

Ob im privaten oder beruflichen Leben – die Privathaftpflichtversicherung schützt Sie vor Schadensersatzansprüchen Dritter bei Sach-, Personen- oder Vermögensschäden. Wenn Sie einen Schaden verursacht haben, übernimmt die Privathaftpflicht die Kosten. Auch wenn der Schaden durch Leichtsinn, Unachtsamkeit oder eine vergessene Pflicht entstanden ist.

Auszubildende sind meistens bei den Eltern mitversichert und benötigen noch keine eigene private Haftpflichtversicherung. Allerdings sollten Sie überprüfen, welche Leistungen diese Familienversicherung enthält und ob der Verlust von Dienstschlüsseln mit inbegriffen ist. Diesen Zusatz raten wir dringend, denn der Verlust von z.B. einem Generalschlüssel kann den Ersatz der gesamten Schließanlage nach sich ziehen und Kosten von mehreren Tausend Euro verursachen. Daher empfehlen wir für berufliche Schlüssel eine Deckungssumme von 50 000 €.

Wenn Sie nicht mehr bei den Eltern mitversichert sein können, sollten Sie schleunigst eine eigene Private Haftpflichtversicherung abschließen und sich vor hohen finanziellen Konsequenzen schützen.

Mit der Berufsunfähigkeitsversicherung und der Privaten Haftpflichtversicherung haben Sie das Wichtigste abgedeckt, ohne gleich Unsummen ausgegeben zu haben.

Je nach Lebenssituation gibt es weitere Versicherungen, die für den einzelnen empfehlenswert sein können und für einen Rundumschutz sorgen.

  • Unfallversicherung: Diese ist ratsam, wenn Sie actionreiche Hobbys, wie Reiten, Mountainbiken oder Klettern ausüben und dadurch einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind. Azubis sind meistens noch bei den Eltern mitversichert, andere Berufseinsteiger müssen sich bereits selbst versichern.
  • Hausratversicherung: Falls Sie bereits in einer separaten Mietwohnung leben, sollten Sie über eine Hausratversicherung nachdenken. Damit sind Sie vor den finanziellen Folgen nach einem Brand, Sturm, Einbruch oder einem Wasserschaden geschützt.

Mit einer Zahnzusatzversicherung erhalten Sie Zuschüsse für Zahnreinigungen, Wurzelbehandlungen, Füllungen und Zahnersatz. Wenn Sie durch Ihr Hobby oder Beruf besonders gefährdet sind oder schlechte Zähne in der Familie liegen, lohnt sich die Investition, die Sie bereits ab 5€ im Monat bekommen.

Zahlungen vom Arbeitgeber und Förderungen vom Staat

Die wenigsten Berufsanfänger wissen, dass Sie Ihr Vermögen durch Arbeitnehmersparzulagen und staatliche Förderungen auffrischen können. Dabei legen einige Firmen für Ihre Angestellten Geld in Form von Vermögenswirksamen Leistungen an. Die Höhe der Leistung variiert je nach Branche und Region, bewegt sich in der Regel aber zwischen 6,65 Euro und 40 Euro. Sie können dann selbst entscheiden, ob das Geld in einen Fonds, einen Bausparvertrag oder Banksparplan angelegt werden soll.

Wenn Ihr Jahreseinkommen die Grenze von 20 000 Euro nicht übersteigt, erhalten Sie vom Staat eine zusätzliche jährliche Verzinsung von 20 % obendrauf. Dafür müssen Sie nur 400 Euro pro Jahr einzahlen, das sind rund 33 Euro im Monat. 

Neben den staatlichen Zulagen können Sie zusätzlich von volatilen Gewinnen profitieren, wenn sich die Anlage positiv entwickelt.

So bauen Sie sich über die Jahre ein zusätzliches Vermögen auf, ohne den eigenen Geldbeutel zu belasten.

Was müssen Sie tun?
Fragen Sie gleich bei Ihrem Arbeitgeber nach oder schauen Sie in Ihren Arbeitsvertrag rein, ob Ihnen Vermögenswirksame Leistungen zustehen. Wenn Ihr Gehalt die Einkommensgrenze nicht übersteigt, stocken Sie den Betrag gegebenenfalls auf, um von den staatlichen Förderungen zu profitieren.

Geld anlegen und sparen

Sie wollen Ihre ersten Gehälter lieber auf den Putz hauen, als Sie zu sparen oder zu investieren? Schließlich haben Sie zum Sparen später noch genügend Zeit. Hier gilt allerdings: wer früher anfängt, hat später mehr.

Um in Notfällen (z.B. für ein neues Auto, größere Reparaturen oder die Wohnungseinrichtung) genügend Geld zur Verfügung zu haben, sollten Sie deshalb 3 – 5 Monats-Nettogehälter auf der Seite haben. Diese Faustregel gilt zwar für alle, ist für Auszubildende und Berufseinsteiger aber besonders wichtig, damit sie sich nicht schon zu Beginn Ihrer Karriere durch Kredite verschulden müssen.

Sobald Sie diese finanzielle Rücklage besitzen, sparen Sie am besten 10% Ihres Nettoeinkommens. Das restliche Geld, das Ihnen auch nach Abzug Ihrer Fixkosten übrig bleibt, sollten Sie investieren, z.B. in Aktien oder einen Fonds.

Wir empfehlen dafür das 3-Konten-Modell:

  • Ein Girokonto für Fixkosten und variable Konsumausgaben
  • Ein Rücklagenkonto, wo Sie Ihre 3-5 Monats-Nettogehälter aufbewahren und die monatlichen 10% Ihres Nettogehalts einzahlen
  • Ein Konto für den Vermögensaufbau: Hier zahlen Sie das übrig gebliebene Geld ein und tätigen damit Investitionen z.B. in Aktien oder Fonds.

Unsere GKM Berater stehen Ihnen für ein individuelles Gespräch zur Verfügung und helfen Ihnen gerne bei der Erstellung Ihres persönlichen Finanzplans sowie der Wahl der richtigen Versicherungen.

Danach sind Sie perfekt auf das Erwachsenenleben vorbereitet und haben eine gesicherte Zukunft vor sich.

IMMER AUF DEM NEUSTEN STAND

SIE HABEN FRAGEN?
ODER BRAUCHEN SUPPORT?

WIR SIND FÜR SIE DA

Business Meeting im Konferenzraum. Zwei Frauen sind zu sehen
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner